12. Juli 1961
16 Jahre nach Beendigung des zweiten Weltkrieges fanden sich am 12. Juli 1961 junge Männer im Gasthaus Adler zusammen, um die Gründung eines neuen Schützenvereins zu beschließen. Während dieser Versammlung wurden folgende Beschlüsse gefasst:
Gründung eines Schützenvereins mit dem Ziel, sportliches Schießen und mannschaftliche Zusammenarbeit zu pflegen. Als Name des Vereins wurde „Schützenverein Hubertus 1961 Dutenhofen“ beschlossen. Mitglied kann jeder Bürger werden, der das 14. Lebensjahr vollendet hat und sich zu der Satzung des Vereins bekennt.

damaliger Gesamt-Vorstand und „Gründungs-Schützen“

Waren die Männer von ihrer Idee überzeugt, hielt sich hingegen das Verständnis bei den öffentlichen Gremien in Grenzen. Gab es doch Stimmen, die der Meinung waren, es sei in den vergangenen Kriegsjahren mehr als genug geschossen worden.
Allen Schwierigkeiten zum Trotz konnte man die Hürde der Formalitäten, die eine Vereinsgründung mit sich bringt, überwinden – und Dutenhofen hatte einen neuen Verein.
Ohne Mittel und ohne Erfahrung in der Führung eines Schützenvereins, jedoch ausgestattet mit viel Optimismus und Elan ging man engagiert ans Werk. Zunächst wurde – in Ratenzahlung – ein Luftgewehr erworben, hinzu kam ein Privatgewehr. Die schnell ansteigende Mitgliederzahl machte schon nach kurzer Zeit den Kauf von zwei weiteren Gewehren erforderlich. Die Kugelfänge stammten aus Privathand. Um bereits im Gründungsjahr an Rundenwettkämpfen auf Kreisebene teilnehmen zu können, war die Anschaffung von 6 Scheibenzuganlagen erforderlich, auch diese finanzielle Herausforderung wurde gemeistert.
So konnte der junge Verein schon im Herbst 1961 an der Wettkampfrunde im Schützenkreis Gießen starten. Trainings- und Wettkampfstätte der Dutenhofener Schützen war der Saal des Gasthofs „Adler“.
Hier der 1. Pokal, der 1962 gewonnen werden konnte:

1962
Nach diesen Erfolgen mit dem Luftgewehr und mit steigenden Mitgliederzahlen keimte schon im Jahr 1962 der Wunsch nach einem eigenen Kleinkaliberstand auf. In der Vorstandsitzung am 27.07.1962 wurde beschlossen, das Gelände für den Bau einer entsprechenden Schießanlage von der Gemeinde für die Dauer von 25 Jahren zu pachten. Die Gemeinde Dutenhofen stellte ein entsprechendes Grundstück zur Verfügung. Hierbei muss erwähnt werden, dass auf diesem Gelände bereits ein Gebäude stand, von dem aus der ehemalige Kriegerverein seine Schießübungen durchführte.

Schon 1962 erreichte Wilhelm Gümbel die höchste Auszeichnung, die man damals in der Kategorie „Luftgewehr 10 Meter freihändig“ erreichen konnte. Die Bedingungen damals waren ( eigene Erfahrung aus diesen Zeiten ):
Man musste erst alle drei kleine Leistungsabzeichen – Bronze-Silber-Gold – erreicht haben, damit man sich für die großen Abzeichen überhaupt erst qualifizieren konnte. Die kleinen Abzeichen bekam man durch einmaliges Erreichen von 250 (Bronze) – 260 (Silber) und 270 Ringen (Gold) von 300 möglichen Ringen bei einem offiziellen Rundenwettkampf.
Die großen Abzeichen gewann man, wenn man mindestens fünfmal die entsprechende Ringzahl bei offiziellen Wettkämpfen – innerhalb eines Jahres – erreicht hatte.
Wilhelm Gümbel hatte also im Jahre 1962 mindestens fünfmal die Ringzahl von 270 erreicht – tatsächlich waren es 1.367 : 5 = 273,4 Ringe im Durchschnitt, was eine sehr gute und konstante Leistung dokumentiert. 1963 wurde ihm diese Jahresleistung vom Deutschen Schützenbund offiziell bestätigt

1964
Viele helfende Hände sorgten mit viel Mühe und Schweiß dafür, dass am 26.09.1964 der neue Kleinkaliber-Schießstand eingeweiht werden konnte – natürlich mit Reden, Liedvorträgen der Gesangvereine, mit Musik und Tanz.


1966
An Pfingsten 1966 wurde das öffentliche Preisschießen für Nichtmitglieder ins Leben gerufen, heute allseits bekannt als Ortspokalschießen.
Eigentlich dachten die Schützen, die Voraussetzungen für die gedeihliche Entwicklung des Vereins seien nun ausreichend. Weit gefehlt, denn immer mehr Schießsportbegeisterte – insbesondere im Jugendbereich – schlossen sich dem Verein an, was dazu führte, dass die Räumlichkeiten im Vereinslokal „Zum Adler“ bald zu eng wurden.
1969
Dies erklärt, dass erneut Planungen über eine Erweiterung der Schießanlage angestellt wurden. 12 Meter sollten für einen Luftdruckwaffen-Schießstand angebaut werden. Somit war eine generelle Neugestaltung des Schießstandes vorgesehen. Geplant waren Gesamtaufwendungen in Höhe von 33.000,- DM.
1970
Bau des Luftgewehrstandes
1971
Bereits im Sommer 1971 fand die Einweihung der erweiterten Schießanlage statt. Da nun doch schon ein recht stattlicher Bau aus dem Boden gewachsen war, sollten die Feierlichkeiten einen ganz besonders festlichen Rahmen bekommen.
Drei Tage lang wurde gefeiert! Den Abschluss bildete am Sonntagvormittag ein Platzkonzert mit der Kapelle „Heimatland“ mit einem anschließenden Pokalschießen der Ortsvereine. Selbstverständlich konnte der neue Schießstand an diesem Tag auch von der Allgemeinheit besichtigt werden.
10 Jahre nach seiner Gründung hatte der Schützenverein Hubertus Beachtliches aufgebaut und konnte mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Zudem schweißte die gemeinsame Arbeit die Mitglieder zu einer echten Vereinsgemeinschaft zusammen.

1972
Im Jahre 1971 lernten sich die beiden Vereinsvorsitzenden Jürgen Klimpke von den Hubertusschützen Dutenhofen / Wetzlar und Siegfried Stannek von den Prellerschützen Neuhausen / Niederbayern / Deggendorf rein zufällig im Skiurlaub in Kössen / Tirol kennen. Daraus entstand eine Freundschaft, so dass die Hubertusschützen zum ersten Besuch am 16. Juni 1972 nach Neuhausen reisten.
Die anfängliche Skepsis war bald verflogen. Das Motto „kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß – wie heimliche Liebe zwischen Bayer und Preiß“ unter dem die Hubertusschützen angereist waren, wurde kurzfristig umgesetzt, und es wurde eine harmonische, lustige und auch feuchte Begegnung. Aber es ahnte und glaubte wohl niemand daran, dass sich daraus eine dauerhafte Freundschaft entwickeln wird.
Noch im selben Jahr fand der Gegenbesuch statt, und seit dem besuchen sich die beiden Vereine in regelmäßigen Abständen. Damit hat diese Freundschaft zwischen den beiden Vereinen aus Bayern und Hessen auch den Wechsel der Verantwortlichen überdauert. Dabei sind auch persönliche Freundschaften zwischen einzelnen Schützenbrüdern und -schwestern der beiden Vereine entstanden, die bis heute andauern.
1973
Im Jahr 1973 konnten vier elektrische Zuganlagen für den Kleinkaliber-Schießstand angeschafft werden. Die Finanzierung wurde durch Einnahmen in der Wirtschaftskasse abgedeckt.
1974
„Wer rastet, der rostet“, diese Devise bestimmte das Handeln des Schützenvereins Hubertus. 1974 setzte man sich mit der Errichtung des Wirtschaftsraums auseinander.
1975
Sportlich wurde mit Dieter Stopfer und Martin Gorchs im Jahre 1975 eine Jugendmannschaft ins Leben gerufen, die im damaligen Schützenkreis Gießen in den nächsten Jahren etliche Kreis- und Gaumeistertitel erzielen konnte.
Besonders hervorgetan hat sich Peter Reif, der am 09.01.1972 unterstützt von seinem Vater Bruno, in den Schützenverein Dutenhofen eintrat. Unter dem damaligen Jugendtrainer Helmut Blasig schoss er nach anfänglichen Schwierigkeiten schon recht bald gute Ergebnisse mit dem Luftgewehr und etwas später auch mit dem Sportgewehr.
Auch in der Juniorenklasse sammelte Peter Reif zahlreiche Meisterschaftstitel.
Mit schöner Regelmäßigkeit wurde er in verschiedenen Gewehr-Disziplinen Runden-Einzelsieger. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen qualifizierte sich Peter häufig als Einzelschütze für die Landesmeisterschaften.
Auch hier schlug er sich glänzend und verschaffte so dem Schützenverein „Hubertus“ Dutenhofen überregional einen sehr guten Ruf.

Wer sich für den Ausbau des Schützenhauses interessiert: 1975 erfolgte der Anschluss an die Wasserleitung. Dies hat sowohl für die Küche als auch für die Toilettenanlage, die ein Jahr später gebaut wurde, große Bedeutung.
1976
Aber auch die Hessen waren wieder einmal zu Besuch bei ihren bayrischen Schützenschwestern und Schützenbrüder in Neuhausen und versuchten, sich mit der bayrischen Mass Bier anzufreunden – was nicht so schwer war.

1976 - 1981
Ausbau und Optimierung des Schützenhauses
Viele fleißige Hände des Vereines haben Außerordentliches möglich gemacht.
Die gesamte Infrastruktur musste neu geschaffen werden, weil das Schützenhaus außerhalb des Dorfes Dutenhofen liegt und alle heutigen Selbstverständlichkeiten wie Strom, Wasser, Abwasser … mussten von Hand mit Hacke, Spaten und Schaufel eingerichtet werden. – Eine Meisterleistung unserer Altvorderen!





1982
Einweihung des neuen Pistolenstandes mit Standweihe


Nachdem das Schützenhaus nun weitgehend gebaut und optimiert war,
konnte man sich endlich intensiver des Schießsports und der Geselligkeit widmen.

